Pirelli präsentierte Reifen-Hochtechnologien beim Fuhrparkverband
Pirelli-Manager Alexander Joos stellte beim Fuhrparkverband (FVA) die neuesten High Tech-Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Reifentechnologien vor.
„Kein anderes Bauteil beeinflusst die Fahrzeug Performance so intensiv wie der Reifen, die Wahl des passenden Produktes ist maßgeblich für sichere und nachhaltige Mobilität“, erklärte der Obmann des Fuhrparkverbands, Henning Heise, nach einer Veranstaltung mit Alexander Joos. Dieser leitet das Produktmanagement und Trainings bei Pirelli Deutschland, Österreich und Dänemark und ist mit seiner dort erworbenen bald 24-jährigen Expertise auch zuständig für interne und externe Ausbildung von Begleitern des automobilen Marktes.
„Im Rahmen seines spannenden Vortrags erhielten wir Hintergrundinformationen von einem ausgewiesenen Profi, die man sonst nicht bekommt“, betonte Heise. So werden Reifen in Zukunft etwa aktiv mit dem Auto kommunizieren, das intelligente Rad wird in der Lage sein, Daten in Echtzeit zu sammeln und analysieren, um die Sicherheit und Effizienz auf der Straße bestmöglich zu erhöhen. Die neue Reifengeneration wird eine High Value Mobility bieten, die neben Sicherheit und Stabilität auch die Kraftstoffeffizienz und somit die Nachhaltigkeit beeinflusst. Bei der zunehmend vernetzten Mobilität spielen Reifen mittlerweile eine zentrale Rolle, da sie einziger Kontaktpunkt zwischen Fahrzeug und Straße sind.
„Über die Hälfte aller weltweiten Fahrzeugmarken haben Pirelli als Ausrüster gelistet“, erläutert der Obmann des Fuhrparkverbands. Das 1872 in Mailand gegründete Unternehmen ist häufig bereits in neue Fahrwerksentwicklungen eingebunden, zugehörige Reifenmodelle können damit der entsprechenden Dynamik des Fahrverhaltens angepasst werden. Dies schlägt sich in Folge neben Sicherheits- und Geschwindigkeits- auch auf den Kostenindex nieder. Die Entwicklung eines neuen Reifens dauert im Schnitt dreieinhalb Jahre, dabei fallen rund 3,5 Millionen Testkilometer an. Viele Prüfeinheiten werden bereits von Simulationsgeräten übernommen, schon heute werden dadurch über eine Million echte Testfahrten eingespart, was entsprechende Abgas- und Emissionsreduzierung impliziert. Auch umweltfreundliche Materialien, wie etwa nachhaltig produzierter Naturkautschuk, kommen bei der Produktion zum Einsatz.
Damit kommt der Konzern auch seinen ehrgeizigen Zielen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz nach: Der Dekarbonisierungs-Plan sieht bis 2030 CO2-Neutralität vor, bis 2040 soll das Ziel Net Zero erreicht werden. Der Konzern verfügt im Simulator über die internationalen Daten jeder Rennstrecke, ähnlich wie Flugsimulatoren über jene der Flughäfen.
Das in Deutschland in 2023 gegründete Virtual Development Center inklusive des Simulators unterstützt alle virtuellen Projektphasen für die deutschen Automobilhersteller. Dabei testen die Ingenieure virtuell Reifen für Verbrenner wie auch Reifen mit Elect-Technologie für E-Automobile und Plug-In-Hybride.
Der Fahrsimulator ist ein Bestandteil des virtuellen Reifenentwicklungsprozesses und ermöglicht es Pirelli zudem, im Vergleich zu herkömmlichen Methoden immer präzisere Ergebnisse zu erzielen. Ingenieure von Pirelli können virtuelle Versionen aller Fahrzeugmodelle, die von den Automobilherstellern zur Verfügung gestellt werden, in den Simulator eingeben. Die Testfahrten beginnen dann mit den virtuellen Reifenmodellen. Die Ingenieure erkennen, wie das Fahrzeugverhalten durch Lenk-, Beschleunigungs- und Bremseingriffe am virtuellen Fahrzeug beeinflusst wird oder werden sollte.
Eine tolle Veranstaltung, unter dem Motto „Erfahrung und Wissen teilen“ für unsere Verbandsmitglieder. Eine Mitgliedschaft beim FVA zahlt sich einfach aus.